Ein absolutes Highlight unserer Kreuzfahrt war der Ausflug zur Saint Nicholas Abbey auf Barbados – eine historische Zuckerrohrplantage mit eigener Rum-Destillerie und einem nostalgischen Dampfzug.

Morgendliche Begrüßung im Hafen

Der Tag begann mit einem besonderen Anblick: die Alexander von Humboldt II lag ebenfalls im Hafen. Es war das zweite Mal, dass wir diesem imposanten Dreimaster begegneten – das erste Mal war vor Reykjavik im Juli 2024. Die Alexander von Humboldt II ist ein deutsches Segelschiff, das 2011 als Nachfolgerin der ursprünglichen Alexander von Humboldt in Dienst gestellt wurde. Sie ist 65 Meter lang, 10 Meter breit und verfügt über 24 Segel mit insgesamt 1.360 Quadratmetern Segelfläche. Eigner und Betreiber ist die Deutsche Stiftung Sail Training, die das Schiff für die Ausbildung in traditioneller Seemannschaft nutzt.

Saint Nicholas Abbey: Mehr als nur eine Abtei

Zugegeben, der Name „Saint Nicholas Abbey“ hat uns in die Irre geführt. Wir hatten erwartet, eine alte Abtei zu besichtigen, aber es stellte sich heraus, dass es sich um eine der ältesten Plantagen auf Barbados handelt, die seit dem 17. Jahrhundert besteht und heute eine Rum-Destillerie beherbergt. Die Organisation des Ausflugs war hervorragend, und am Ausgangsbahnhof wartete ein kleiner Dampfzug auf uns – ein Relikt aus vergangenen Zeiten, als Züge die Ernte transportierten und auch den Menschen als Verkehrsmittel dienten.

Mit dem Dampfzug durch die Geschichte

Die Zugfahrt war eine Reise in die Vergangenheit. Unser Guide erzählte uns die amüsante Geschichte der 1., 2. und 3. Klasse:

  • In steilen Abschnitten mussten Passagiere der 3. Klasse aussteigen und den Zug anschieben.
  • Die 2. Klasse durfte zwar sitzen bleiben, musste aber zu Fuß den Berg erklimmen.
  • Die 1. Klasse genoss den Komfort des Sitzplatzes, hatte jedoch die Aufgabe, die Schiebenden mit Rum zu versorgen.

Es ist leicht zu verstehen, warum die Tickets der 3. Klasse damals so begehrt waren!

Die Fahrt und die Aussicht

Die etwa 15-minütige Zugfahrt führte uns zur Cherry Hill Station, die ihren Namen von längst verschwundenen Kirschbäumen hat. Leider war es etwas regnerisch und diesig, sodass der Ausblick nicht ganz so klar war wie bei unserem letzten Besuch mit dem Bus. Trotzdem konnten wir die wunderschöne Landschaft der Insel genießen. Während der Lokführer die Lok umsetzte, gab es ein besonderes Highlight: Wir durften in die Lok steigen und sogar das Zugseil der Dampfpfeife betätigen – ein einmaliges Erlebnis! Unser Guide überraschte zudem einen Gast mit einer beeindruckenden Gesangseinlage von Stevie Wonders „Happy Birthday“.

Ein Abstecher zur Ostküste

Nach der Rückkehr zum Ausgangsbahnhof gönnten wir uns im Shop einen Rumpunsch. Schließlich kommt er aus der „Abtei“ und muss daher gesund sein, oder? Mit dem Bus ging es anschließend über den malerischen Cherry Tree Hillweiter zur Ostküste der Insel. Hier genossen wir grandiose Ausblicke auf den Atlantik und hielten kurz an einer historischen Windmühle. Der Kontrast zwischen den sanften Hügeln und der rauen See ist ein Bild, das man nicht vergisst.

Ein Ausflug voller Erinnerungen

Die Mischung aus Geschichte, Natur und Nostalgie machte diesen Tag zu etwas ganz Besonderem. Die Organisation war hervorragend, und trotz des Regens konnten wir jeden Moment genießen. Barbados hat uns einmal mehr gezeigt, warum es ein echtes Juwel der Karibik ist.

Tipp: Wer die Saint Nicholas Abbey besucht, sollte unbedingt genug Zeit für den Zug und den Rumpunsch einplanen – es lohnt sich!