Fazit – Kreuzfahrt Costa Fascinosa 29.12.2024 – 13.1.2025

Kreuzfahrtfazit: Schön, aber öfter mit schalem Beigeschmack

Die Kreuzfahrt war zweifellos ein Erlebnis, das wir genossen haben. Von den spannenden Zielen bis hin zu den vielen netten Menschen, die wir kennengelernt haben – es gab viele Highlights. Dennoch hinterlässt diese Reise bei uns auch kritische Gedanken, die wir teilen möchten.

Die Kabine: Sauberkeit mit Lücken

Nach dem Auspacken der Koffer ist es für uns Routine, diese unter dem Bett zu verstauen. Doch hier hätte ein Staubsauger vorher große Dienste geleistet. Auch der Schreibtisch blieb während der gesamten Kreuzfahrt staubig. Es ist verständlich, dass persönliche Gegenstände das Reinigen erschweren. Doch bei früheren Reisen war dies kein Hindernis.

Service an der Bar: Geduld erforderlich

Wartezeiten von bis zu 20 Minuten an der Aperol-Spritz-Bar sind kein Standard, den wir von früheren Kreuzfahrten gewohnt sind. Dazu kommt, dass der Boden im Barbereich nach Regenschauern oft gefährlich rutschig blieb, da kaum ein Mitarbeiter für ein schnelles Trocknen sorgte.

Das Essen: Gourmet – manchmal zu mysteriös

Das Clubrestaurant auf Deck 11 hatte aufgrund seiner eigenen Küche viel Potenzial. Doch oft waren die Speisen nicht warm genug, und die Speisekarte bot kryptische Beschreibungen. Ein „Salat“ entpuppte sich als dünnes Stück Fleisch – Verwirrung inklusive.

Costa-App: Unzuverlässig und wenig kundenorientiert

Die Schwächen der Costa-App trüben das Gesamtbild. Veraltete Menüs und widersprüchliche Angaben sorgten für Verwirrung. Ein weiteres ärgerliches Detail: Die App liefert wichtige Hafeninformationen nur, wenn man mit dem Schiffswlan verbunden ist. Gerade unterwegs wäre hier eine Offline-Funktion ein Plus an Service.

Reaktionen des Personals: Fehlende Serviceorientierung

Ein Beispiel für unzureichenden Kundenservice war eine Szene am My-Tours-Schalter: Eine Dame, die für ihren Flug eine höherwertige Klasse gebucht hatte, saß dennoch in der letzten Reihe der Economy Class. Ihr Anliegen wurde kaltschnäuzig zurückgewiesen – aus unserer Sicht ein No-Go. Juristisch betrachtet, ist diese Reaktion fragwürdig: Bei einem Pauschalreisevertrag, der Kreuzfahrt und Flug umfasst, ist der Veranstalter für die Einhaltung der vereinbarten Leistungen verantwortlich. Der Verweis auf die Fluggesellschaft greift hier nicht, da Costa als Vertragspartner haftet. Dies hätte mindestens eine Kulanzlösung erfordert.

Der Verlust eines wichtigen Arguments: Die Regelung für Begleitpersonen

Die Streichung der Regelung für Begleitpersonen schwerbehinderter Menschen wiegt schwer. Dieses Alleinstellungsmerkmal war für uns oft ein entscheidender Buchungsgrund. Früher galt die Regelung nur für H-Kabinen – eine faire Einschränkung, die ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage schuf. Doch später wurde diese Regelung auf alle Kabinen erweitert, was sie für mehr Reisende zugänglich machte. Dieser Schritt dürfte die Zahl der Anspruchsberechtigten deutlich erhöht haben. Dass Costa diese Regelung nun komplett gestrichen hat, ohne die Stammkunden zu informieren, ist ein herber Schlag.

Früher: Costa-Kabinenpreis pro Person: 2.000 € – Gesamt: 2.000 € (Begleitperson inklusive)
Andere Gesellschaft: 2.200 € – Gesamt: 4.400 €

Heute: Preisunterschied nur noch 10 % statt 120 %. Ein wesentlich schwächeres Argument für Costa.

Diese Entscheidung wurde offenbar unter dem Vorwand getroffen, Verluste auszugleichen, wie Costa in verschiedenen Quellen andeutet. Doch der Bericht auf touristik-aktuell.de zeigt ein anderes Bild: Costa plant umfangreiche Investitionen und sieht den deutschen Markt als zentralen Wachstumsfaktor. Solche Widersprüche lassen Zweifel an der Kommunikationsstrategie des Unternehmens aufkommen.

Fazit: Neue Horizonte

Natürlich steht es Costa frei, diese unternehmerischen Entscheidungen zu treffen. Doch der Verlust eines Alleinstellungsmerkmals, gepaart mit zunehmenden Schwächen im Service, hat für uns die Konsequenz: Unsere nächste Kreuzfahrt findet mit einer anderen Gesellschaft statt.

Tag 15 + 16: 12. und 13.1.2025 – Heimreise

Heimreise von unserer Kreuzfahrt: Komfort bis zur letzten Minute

Nach einer unvergesslichen Reise war der Abreisetag gekommen, doch wir konnten diesen noch in vollen Zügen genießen. Bis 15:20 Uhr Ortszeit hatten wir das Privileg, an Bord zu bleiben. Während nach und nach die Passagiere, deren Flüge früher gingen, das Schiff verließen, genossen wir die entspannte Atmosphäre an Deck ein letztes Mal. Es war ein seltsames Gefühl, die gewohnte Lebhaftigkeit des Schiffes langsam abnehmen zu sehen – eine Mischung aus Wehmut und Vorfreude auf die Heimkehr.

Letzter Treffpunkt: Grand Bar
Pünktlich um 15:20 Uhr versammelten wir uns in der eleganten Grand Bar, einem Ort, der uns auf der Reise oft als Treffpunkt diente. Von dort aus gingen wir gemeinsam zum Bus, der uns zum Flughafen bringen sollte. Glücklicherweise hatten wir das Glück, direkt den ersten Bus zu erwischen – ein kleiner Vorteil, der uns viel Wartezeit ersparte.

Sicherheitskontrolle mit Überraschung
Am Flughafen angekommen, ging es zügig durch die Sicherheitskontrolle. Dabei gab es einen kleinen Moment, der uns überraschte: Alle Passagiere mussten ihre Schuhe ausziehen und diese in eine Schale legen. Obwohl wir das Prozedere aus anderen Ländern kannten, war es hier eine neue Erfahrung. Zum Glück lief alles reibungslos, und wir konnten den Rest der Wartezeit entspannt auf der Terrasse des Flughafens verbringen. Dort ließen wir die Sonne auf uns wirken und schauten den Flugzeugen beim Starten und Landen zu – eine perfekte Gelegenheit, die Reise in Gedanken noch einmal Revue passieren zu lassen.

Der Flug: Businessclass deluxe
Mit einer leichten Verspätung von etwa 30 Minuten begann das Boarding unseres Flugs gegen 20:00 Uhr. Schon beim Betreten der Businessclass des Airbus A330neo fühlten wir uns rundum wohl. Der Service war hervorragend, und gleich zu Beginn wurden wir mit einem erfrischenden Willkommensdrink begrüßt. Doch das Highlight war zweifellos der Sitz, der sich mit einem Knopfdruck in eine komplett flache Liegefläche verwandeln ließ. Diese Kombination aus erstklassigem Komfort und aufmerksamer Betreuung machte die Heimreise zu einem echten Genuss.

Ankunft in Frankfurt und Heimweg
Nach einer entspannten Nacht landeten wir am nächsten Morgen gegen 10:00 Uhr Ortszeit in Frankfurt. Von dort ging es mit dem ICE um 12:10 Uhr weiter nach Düsseldorf – eine angenehme und schnelle Verbindung. Mit der S-Bahn und dem Bus fuhren wir schließlich nach Hause, wo wir unseren Koffer endgültig abstellten.

Ein Fazit voller Fernweh
Damit endete unser Urlaub – ein wenig zu schnell, wie es nach so wunderbaren Reisen oft der Fall ist. Die Erinnerungen an traumhafte Tage und spannende Erlebnisse bleiben jedoch bestehen und laden zum Träumen ein. Aber keine Sorge: Ein ausführliches Fazit folgt noch in einem weiteren Artikel!

Tag 14: 11.1.2025 – Tortola

Ein Tag auf Tortola – Abenteuer, Piraten und atemberaubende Ausblicke

Tortola, die Hauptinsel der Britischen Jungferninseln (BVI), ist nicht nur ein tropisches Paradies, sondern auch reich an Geschichte und Legenden. Mit einer Fläche von etwa 55 Quadratkilometern und knapp 24.000 Einwohnern ist sie das Herzstück des Archipels. Ihre Hauptstadt, Road Town, ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der BVI. Die Inselgruppe wurde 1493 von Christoph Kolumbus entdeckt und später zu einem berüchtigten Zufluchtsort für Piraten, die die reichen Handelsrouten der Region plünderten.

Norman Island – Piratenschätze und die Pirates Bight

Unsere Fahrt führte uns weiter nach Norman Island, einer weiteren legendären Insel. Diese unbewohnte Insel wird oft als Inspiration für Die Schatzinsel genannt. Die malerische Pirates Bight war von unzähligen Yachten gesäumt – ein wahrhaft beeindruckender Anblick. Besonders spannend war der Blick auf die Höhle an der Westküste der Insel, in der 1910 angeblich ein Piratenschatz entdeckt wurde. Dieser Fund hat die Legenden rund um die Insel weiter befeuert.

Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel passierten wir The Indians, eine faszinierende Felsformation, die bei Schnorchlern und Tauchern gleichermaßen beliebt ist. Hier leuchten die Farben der Unterwasserwelt besonders intensiv. Die Britischen Jungferninseln sind weltweit bekannt für ihre spektakulären Tauchspots, die von Korallenriffen bis zu Wracks reichen.

Frenchman’s Cay – Shopping und Umstieg

Unser nächster Halt war Frenchman’s Cay, eine charmante kleine Insel, die durch eine Brücke mit Tortola verbunden ist. Ihr Name geht vermutlich auf französische Siedler oder Seeräuber zurück, die hier einst Halt machten. Heute ist sie ein exklusiver Wohnort und bietet zudem einige interessante Geschäfte und Restaurants. Hier hatten wir Zeit für einen kurzen Einkaufsbummel und andere Besorgungen, bevor wir in einen offenen Safaribus umstiegen, um die Insel weiter zu erkunden.

Serpentinen und spektakuläre Aussichten

Unsere Fahrt führte uns entlang der Küste und dann über steile Serpentinen mit engen Haarnadelkurven hinauf zur Stoutt’s Lookout Bar. Die Aussicht von hier war einfach grandios – ein Panoramablick über das türkisfarbene Meer und die umliegenden Inseln. Kein Wunder, dass dieser Ort ein beliebtes Ziel für Ausflüge ist.

Allerdings wurde es bald ziemlich laut und voll, als ein Partybus ankam, begleitet von grölenden Menschen und lauter Musik, darunter der Hit „Who Let the Dogs Out“. Da zog es uns bald weiter.

Zurück zum Hafen – eine Fahrt mit besonderen Eigenheiten

Der Rückweg über die Berge bot erneut atemberaubende Aussichten. Eine Besonderheit auf Tortola: Die Nutzung der Hupe ist hier unverzichtbar, besonders in den engen, uneinsehbaren Kurven. Das ständige Hupen war zunächst ungewohnt, doch es wurde schnell klar, dass es einfach dazugehört.

Die gesamte Fahrt war ein unvergessliches Erlebnis, mit einer Mischung aus Abenteuer, Geschichte und karibischem Flair. Tortola hat uns mit seiner Vielseitigkeit und seinen Geschichten rund um Piraten und Schätze fasziniert. Wir können es kaum erwarten, bald wiederzukommen!

Tag 13: 10.1.2025 – Antigua

Wunderbare Erinnerungen und neue Eindrücke

Wie bereits erwähnt, waren wir 2022 mit der Deliziosa in der Karibik unterwegs. Leider sind durch ein technisches Problem alle alten Berichte verloren gegangen, doch die Erinnerungen bleiben. Und ich finde, Erinnerungen sollte man sich bewahren. Vor allem bei besonders schönen Erlebnissen lohnt es sich, diese im Herzen zu tragen, ohne zwangsläufig zu versuchen, sie zu wiederholen.

Genau das dachten wir uns auch bei Antigua. 2022 hatten wir dort eines der schönsten Kreuzfahrterlebnisse überhaupt: Mit einem Helikopter flogen wir von Antigua zum Vulkan auf Montserrat. Es war atemberaubend. Hier findet Ihr den Link auf mein Video in YouTube. Für dieses Mal entschieden wir uns bewusst, diesen Ausflug nicht zu wiederholen. Stattdessen hatten wir eine Rumverkostung gebucht – leider wurde dieser Ausflug abgesagt. Schade, aber manchmal eröffnet das auch neue Möglichkeiten.

Also gingen wir auf eigene Faust von Bord. Ein kleiner Tipp für alle, die Ähnliches planen: Wenn man bei Google „auf eigene Faust“ eingibt, findet man viele hilfreiche Links und Anregungen.

Direkt am Pier von Antigua gibt es ein Einkaufsviertel. Es erstaunt mich immer wieder, wie viele Diamantengeschäfte in der Karibik zu finden sind. Da weder meine Frau noch ich leidenschaftliche Shopper sind, fiel unser Aufenthalt dort recht kurz aus. Stattdessen zog uns die Musik in eine Bar direkt am Pier: die Rum Runners Bara.

Auch diese Bar weckte Erinnerungen. 2022 waren wir auf Grenada mit einem Katamaran unterwegs, der zufällig ebenfalls den Namen „Rum Runner“ trug. Wir haben immer noch die T-Shirts von damals – kleine Andenken, die eine große Bedeutung haben. Natürlich kamen wir auch diesmal nicht um den typischen Rumpunsch herum.

Von unserem Platz in der Bar hatten wir einen fantastischen Blick auf die vier Kreuzfahrtschiffe, die im Hafen lagen. Es war ein Moment der Ruhe und des Genießens, begleitet von wunderbarer Musik und einem Hauch Nostalgie.

Manchmal sind es diese unerwarteten Erlebnisse, die den Tag bereichern und einem zeigen, dass Erinnerungen und neue Eindrücke perfekt Hand in Hand gehen können.

Tag 12: 9.1.2025 – Guadeloupe

Irgendwie war das nicht unser Tag

Manchmal laufen Dinge einfach nicht wie geplant. Doch bevor ich über unseren Ausflug berichte, möchte ich eine Beobachtung teilen, die uns schon öfter aufgefallen ist: das Verhalten mancher frankofoner Mitmenschen. Es ist völlig in Ordnung, keine Fremdsprachen zu sprechen. Was jedoch inakzeptabel ist, ist die arrogante Erwartungshaltung, dass alle Menschen automatisch Französisch sprechen müssen. Zwei Beispiele möchte ich hier schildern, um dies zu verdeutlichen.

Bezeichnende Situationen

In Brüssel, der Hauptstadt Belgiens, einer offiziell zweisprachigen Region (Flämisch und Französisch), wollten wir in einem Café im Zentrum bestellen. Brüssel liegt in Flandern, wo Flämisch, eine Variante des Niederländischen, verbreitet ist. Als ich auf Niederländisch bestellte, reagierte die Kellnerin mit einem demonstrativen Achselzucken. Dasselbe geschah, als ich es in Englisch und Deutsch versuchte. Erst auf Französisch nahm sie meine Bestellung entgegen. Dieses Verhalten ist in einer Touristenregion schlichtweg unprofessionell und respektlos.

Ein weiteres Beispiel ereignete sich während einer Karibikkreuzfahrt. Bei einer englischsprachigen Führung durch einen botanischen Park stellte ein französischer Mitreisender dem Guide eine Frage auf Französisch. Die Antwort passte jedoch nicht zur Frage. Als ich den Guide darauf hinwies, gab er eine passende Antwort, die ich dem Franzosen – mit meinen bescheidenen Sprachkenntnissen – übersetzen wollte. Seine Reaktion war überheblich und unhöflich: Er meinte, er würde nicht mit mir sprechen, da mein Französisch zu schlecht sei. Solch ein Verhalten ist schlichtweg respektlos und zeigt eine erschreckende Ignoranz gegenüber anderen Kulturen.

Positive Erfahrungen

Natürlich sind nicht alle Franzosen so. Eine Begegnung aus meiner Jugend bleibt mir positiv in Erinnerung. Während einer Klassenfahrt in Südfrankreich suchte ich Feuersteine für mein Zippo. Mein Vokabular reichte kaum aus, um mich auf Französisch zu verständigen. Die Ladenbesitzerin holte ihren Mann, der mit mir in gutem Deutsch sprach. Später erzählte sie mir, dass dies das erste Mal seit dem Zweiten Weltkrieg sei, dass er Deutsch gesprochen habe. Mein Versuch, Französisch zu sprechen, hatte seinen Respekt geweckt. Diese Erinnerung bewegt mich heute noch zutiefst und zeigt, wie wichtig gegenseitiger Respekt und Offenheit sind.

Der Ausflug

Doch nun zum eigentlichen Ausflug. Wir hatten einen englischsprachigen Ausflug in Guadeloupe gebucht. Obwohl dort Französisch die Amtssprache ist, wurde der Guide im Bus von frankofonen Mitreisenden kritisiert: Man sei in Frankreich, und der Guide solle Französisch sprechen. Diese Forderung, die völlig an den Fakten und der Beschreibung des Ausflugs vorbeigeht, ist schlicht unverschämt. Der Guide hielt jedoch an Englisch fest, da der Ausflug ausdrücklich als englischsprachig ausgeschrieben war. Später an Bord erfuhren wir Ähnliches von anderen Reisegruppen, was den Eindruck hinterließ, dass solche Beschwerden kein Einzelfall sind.

Cascade aux Écrevisses

Unser erster Stopp war der Cascade aux Écrevisses, ein kleiner, aber malerischer Wasserfall im Nationalpark von Guadeloupe. Der Parkplatz war überfüllt, und der kurze Fußweg zum Wasserfall erinnerte an das Gedränge vor einem Konzert. Die Plattform oberhalb des Wasserfalls war überlaufen. Ich wollte Fotos machen und versuchte, näher zum Wasserfall zu gelangen, musste aber umkehren. Eine andere Gruppe hatte nur 15 Minuten Zeit, sodass einige Teilnehmer gar nicht erst den Weg antraten. Hier wäre es dringend erforderlich, die Ankunftszeiten besser zu koordinieren, um solchen chaotischen Zuständen vorzubeugen.

Distillerie du Rhum Montebello

Unser nächster Stopp war die Distillerie du Rhum Montebello. Der erste Eindruck war schlichtweg abschreckend: Ein ungepflegter Parkplatz und ein Gebäude, das wie eine Ruine wirkte. Der Guide irrte mit uns über das Gelände, bis wir endlich den Verkostungsstand erreichten. Der Weg dorthin war eine Zumutung, mit Schlaglöchern und Matsch, und vor dem Stand fehlte die Abdeckung eines Bodenkanals, wodurch eine Dame stolperte – glücklicherweise ohne Verletzung. Die Organisation vor Ort war chaotisch, und die gesamte Präsentation wirkte lieblos und unprofessionell. Insgesamt: Ein Totalausfall.

Jardin De Valombreuse

Unser letzter Stopp war der Jardin De Valombreuse. Leider konnten wir den Park aus persönlichen Gründen nicht besichtigen. Der erste Eindruck war jedoch positiv, und es ist schade, dass uns diese Erfahrung entgangen ist.

Fazit

Dieser Ausflug war eine herbe Enttäuschung. Die Organisation war mangelhaft, die Koordination der Besucherströme katastrophal, und die Qualität der einzelnen Stationen ließ stark zu wünschen übrig. Costa sollte die angebotenen Ausflüge dringend genauer prüfen, um solche Erlebnisse in Zukunft zu verhindern. Solche Ausflüge sind weder das Geld noch die Zeit wert. Es bleibt die Hoffnung, dass andere Gäste bessere Erfahrungen machen konnten.

Tag 11: 8.1.2025 – Barbados

Ein absolutes Highlight unserer Kreuzfahrt war der Ausflug zur Saint Nicholas Abbey auf Barbados – eine historische Zuckerrohrplantage mit eigener Rum-Destillerie und einem nostalgischen Dampfzug.

Morgendliche Begrüßung im Hafen

Der Tag begann mit einem besonderen Anblick: die Alexander von Humboldt II lag ebenfalls im Hafen. Es war das zweite Mal, dass wir diesem imposanten Dreimaster begegneten – das erste Mal war vor Reykjavik im Juli 2024. Die Alexander von Humboldt II ist ein deutsches Segelschiff, das 2011 als Nachfolgerin der ursprünglichen Alexander von Humboldt in Dienst gestellt wurde. Sie ist 65 Meter lang, 10 Meter breit und verfügt über 24 Segel mit insgesamt 1.360 Quadratmetern Segelfläche. Eigner und Betreiber ist die Deutsche Stiftung Sail Training, die das Schiff für die Ausbildung in traditioneller Seemannschaft nutzt.

Saint Nicholas Abbey: Mehr als nur eine Abtei

Zugegeben, der Name „Saint Nicholas Abbey“ hat uns in die Irre geführt. Wir hatten erwartet, eine alte Abtei zu besichtigen, aber es stellte sich heraus, dass es sich um eine der ältesten Plantagen auf Barbados handelt, die seit dem 17. Jahrhundert besteht und heute eine Rum-Destillerie beherbergt. Die Organisation des Ausflugs war hervorragend, und am Ausgangsbahnhof wartete ein kleiner Dampfzug auf uns – ein Relikt aus vergangenen Zeiten, als Züge die Ernte transportierten und auch den Menschen als Verkehrsmittel dienten.

Mit dem Dampfzug durch die Geschichte

Die Zugfahrt war eine Reise in die Vergangenheit. Unser Guide erzählte uns die amüsante Geschichte der 1., 2. und 3. Klasse:

  • In steilen Abschnitten mussten Passagiere der 3. Klasse aussteigen und den Zug anschieben.
  • Die 2. Klasse durfte zwar sitzen bleiben, musste aber zu Fuß den Berg erklimmen.
  • Die 1. Klasse genoss den Komfort des Sitzplatzes, hatte jedoch die Aufgabe, die Schiebenden mit Rum zu versorgen.

Es ist leicht zu verstehen, warum die Tickets der 3. Klasse damals so begehrt waren!

Die Fahrt und die Aussicht

Die etwa 15-minütige Zugfahrt führte uns zur Cherry Hill Station, die ihren Namen von längst verschwundenen Kirschbäumen hat. Leider war es etwas regnerisch und diesig, sodass der Ausblick nicht ganz so klar war wie bei unserem letzten Besuch mit dem Bus. Trotzdem konnten wir die wunderschöne Landschaft der Insel genießen. Während der Lokführer die Lok umsetzte, gab es ein besonderes Highlight: Wir durften in die Lok steigen und sogar das Zugseil der Dampfpfeife betätigen – ein einmaliges Erlebnis! Unser Guide überraschte zudem einen Gast mit einer beeindruckenden Gesangseinlage von Stevie Wonders „Happy Birthday“.

Ein Abstecher zur Ostküste

Nach der Rückkehr zum Ausgangsbahnhof gönnten wir uns im Shop einen Rumpunsch. Schließlich kommt er aus der „Abtei“ und muss daher gesund sein, oder? Mit dem Bus ging es anschließend über den malerischen Cherry Tree Hillweiter zur Ostküste der Insel. Hier genossen wir grandiose Ausblicke auf den Atlantik und hielten kurz an einer historischen Windmühle. Der Kontrast zwischen den sanften Hügeln und der rauen See ist ein Bild, das man nicht vergisst.

Ein Ausflug voller Erinnerungen

Die Mischung aus Geschichte, Natur und Nostalgie machte diesen Tag zu etwas ganz Besonderem. Die Organisation war hervorragend, und trotz des Regens konnten wir jeden Moment genießen. Barbados hat uns einmal mehr gezeigt, warum es ein echtes Juwel der Karibik ist.

Tipp: Wer die Saint Nicholas Abbey besucht, sollte unbedingt genug Zeit für den Zug und den Rumpunsch einplanen – es lohnt sich!

Tag 10: 7.1.2025 – Castries – St Lucia

Ein Ausflug mit Hindernissen – Der Regenwald ruft

Der Tag begann mit einem beeindruckenden Anblick: ein komplett doppelter Regenbogen spannte sich über den Himmel. Ja, es regnete wieder, aber das störte uns nicht. Der Regen gehörte inzwischen fast schon zum Alltag dieser Reise und verlieh der Landschaft eine besondere Atmosphäre.

Treffpunkt am Pier

Unser Ausflug startete am Pier, wo wir uns zunächst Armbänder für unseren Bus abholen und ein Formular ausfüllen mussten. Es herrschte ziemliches Chaos am Pier. Nach Vorlage der CostaCard durften wir einsteigen und fuhren, mit knapp 60 Minuten Verspätung, zu den Rain Forest Adventures, einem Naturpark, der mit einer Gondelbahn durch den Regenwald lockte.

Warten auf die Gondel

Am Park angekommen, stellte sich heraus, dass der Einstieg in die Gondeln etwas Geduld erforderte. Jede Gondel bot Platz für maximal acht Personen, doch nicht alle wurden vollständig besetzt. Da wir die Letzten in der Schlange waren, warteten wir rund eine Stunde, bis wir endlich an der Reihe waren.

Eindrücke aus der Gondel

Die Fahrt durch den Regenwald war beeindruckend. Wir gleiteten hoch über den Baumkronen, während ein Guide uns interessante Details über die Pflanzen- und Tierwelt erklärte. Dabei erfuhren wir zum ersten Mal von roten Bananen – eine spannende Entdeckung!

Auf dem Weg zur Bergkuppe bot sich uns ein wunderschöner Ausblick über die Baumkronen, den Atlantik und die Karibische See. Allerdings war die Sicht durch die hohe Luftfeuchtigkeit und die Wolkenbildung leicht getrübt. Dennoch entstanden unvergessliche Bilder.

Die Rückfahrt – ein organisatorisches Chaos

Nach etwa einer Stunde Fahrt in der Gondel kamen wir sicher wieder an der Station an. Dort warteten die anderen bereits etwa eine Stunde auf uns. Wir stiegen in den Bus, bereit für die Rückfahrt – doch die Organisation ließ erneut zu wünschen übrig.

Eine Mitarbeiterin von Costa stieg ein, zählte durch und stellte den Gästen merkwürdige Fragen: Ob alle beim Verlassen des Schiffes gescannt worden seien? Sie meinte jedoch wohl, ob sich alle beim Einsteigen in den Bus haben scannen lassen. Als alle die Frage bejahten, fuhren wir endlich los.

Doch nach etwa 15 Minuten Fahrt hielt der Bus plötzlich an und drehte um. Der Fahrer hatte einen Anruf bekommen: Wir hatten zwei Gäste stehen lassen.

Eindrücke vom Hafen von Castries

.Auf dem Weg zum Ausflug fiel uns ein ungewöhnliches Detail am Hafen von Castries auf: Die Landebahn des George F.L. Charles Flughafens verläuft direkt am Wasser entlang. Es ist ein faszinierender Anblick, wenn Flugzeuge scheinbar knapp über die Schiffe hinweg starten und landen. Diese Nähe zum Hafen ist beeindruckend und sorgt für eine ganz besondere Atmosphäre.

Fazit

Trotz der organisatorischen Schwierigkeiten war der Ausflug ein besonderes Erlebnis. Die Fahrt durch den Regenwald bot faszinierende Einblicke in die Natur, auch wenn wir uns etwas mehr Pflanzenvielfalt gewünscht hätten.

Tag 9: 6.1.2025 – Seetag

Ein Ärgernis an Bord – Schlechte Organisation trotz guter Tage

Das Wetter während unserer Kreuzfahrt war meist angenehm. Dennoch erlebten wir verhältnismäßig viel Regen für die Jahreszeit. Doch das eigentliche Problem dieses Tages war nicht das Wetter, sondern ein organisatorischer Patzer, der uns unnötigen Stress bescherte.

Die Überraschung im Briefkasten

Am Abend, gegen 18:45 Uhr, ging ich wie gewohnt zurück zur Kabine, um mich für das Abendessen umzuziehen. Alles schien normal. Doch während des Essens, etwa um 19:20 Uhr, musste ich noch einmal auf die Kabine – und dort lag plötzlich eine Nachricht im Briefkasten, die vorher definitiv nicht dort war.

In der Nachricht wurden wir aufgefordert, uns bis 20:00 Uhr beim Ausflugsbüro zu melden, um das Gewicht meiner Frau anzugeben. Der Grund: Der für den nächsten Tag geplante Ausflug mit einer offenen Gondelbahn durch den Regenwald. Die Gondel hat eine maximale Traglast von 610 kg.

Ärger über die schlechte Organisation

Was uns besonders ärgerte: Dieser Ausflug war bereits Wochen vor der Kreuzfahrt gebucht worden. Es hätte also genügend Zeit gegeben, um die erforderlichen Informationen rechtzeitig einzuholen. Stattdessen wurden wir kurzfristig mit dieser Nachricht konfrontiert, die uns zwang, das Abendessen zu unterbrechen, um die Frist einzuhalten.

Wäre ich nicht zufällig während des Essens zur Kabine gegangen, hätten wir die Nachricht womöglich gar nicht rechtzeitig entdeckt. Wir gaben die geforderten Informationen widerwillig weiter und machten im Ausflugsbüro klar, dass diese Vorgehensweise alles andere als in Ordnung war. Eine Entschuldigung blieb jedoch aus.

Fazit

Trotz überwiegend gutem Wetter trübte dieser Vorfall unseren Abend erheblich. Eine klarere Kommunikation und rechtzeitige Organisation hätten solche unnötigen Situationen leicht vermeiden können.

Tag 8: 5.1.2025, La Romana

Ein Tag im Hafen von La Romana – Unsere Erlebnisse

La Romana war für einige Passagiere der Costa Fascinosa der Abschluss ihrer zweiwöchigen Kreuzfahrt, während neue Gäste an Bord gingen. Für uns stand der Tag im Zeichen eines ganz besonderen Ausflugsziels: das Hard Rock Cafe in Punta Cana.

Ein Plan mit Hindernissen

Da wir leidenschaftlich T-Shirts, Shot-Gläser und Zippo-Feuerzeuge von Hard Rock Cafes sammeln, hatten wir bereits am zweiten Tag unserer Kreuzfahrt die Crew gebeten, uns bei der Organisation eines Ausflugs nach Punta Cana zu unterstützen. Dort gibt es sowohl ein Hard Rock Cafe als auch ein Hard Rock Hotel.

Am Vorabend sollten wir uns bei „My Tours“ melden, um die Details zu klären. Doch leider verlief das Ganze anders als erwartet: Statt einer Bestätigung gab es erneute Nachfragen – obwohl bereits alle Informationen notiert worden waren. Unsere Hoffnungen schwanden, und schließlich stellte sich heraus, dass der Ausflug nicht organisiert werden konnte.

Eigeninitiative: Mit dem Taxi nach Punta Cana

Kurzerhand entschieden wir uns, ein Taxi zu nehmen. Nach einigem Verhandeln gelang es uns, den Preis deutlich zu senken. Die Fahrt führte uns über die Autobahn, die sich deutlich von unseren heimischen Straßen unterscheidet.

Besonders kurios war der Anblick von Mopeds, die nicht nur auf der Autobahn fuhren, sondern uns sogar auf dem Standstreifen entgegenkamen! Auch die Verbindungen zwischen den Spuren, die es ermöglichten, die Fahrtrichtung zu wechseln, wirkten ungewohnt. Das scheint daran zu liegen, dass es oft nur auf einer Seite der Autobahn Auf- und Abfahrten gibt.

Glücklicherweise hatte ich die Karte vorab heruntergeladen, da unser Fahrer weder ein Navi besaß noch Englisch sprach. Mit viel Mühe gelang es uns trotzdem, ihm den Weg zu zeigen.

Enttäuschung im Hard Rock Cafe

Am Ziel angekommen, war die Enttäuschung groß. Die Adresse führte uns zu einem unscheinbaren Gebäude mit vier Tischen draußen. Das eigentliche Cafe war im Obergeschoss – weit entfernt von den Bildern, die wir zuvor gesehen hatten. Offenbar zeigten diese das Hard Rock Hotel, das etwa 15 Kilometer entfernt liegt.

Die Auswahl im Cafe war enttäuschend: Kaum T-Shirts und leider keine Zippo-Feuerzeuge. Da uns nichts in das Cafe zog, machten wir uns bald wieder auf den Rückweg.

Rückfahrt ohne Umwege

Unser Fahrer schlug vor, auf dem Rückweg eine Zigarrenfabrik zu besuchen. Doch da wir diese bereits bei einer früheren Kreuzfahrt gesehen hatten, lehnten wir ab und fuhren direkt zurück zum Schiff.

Fazit

Obwohl unser Ausflug nicht wie geplant verlief, war es eine spannende Erfahrung, die Eigenheiten der Straßen und die Herausforderungen einer anderen Kultur kennenzulernen. Auch wenn das Hard Rock Cafe nicht unseren Erwartungen entsprach, bleibt dieser Tag unvergessen.

Das Bild ist natürlich mit einer KI erstellt.

Tag 7: 4.1.2025 – Catalina Island

Ein Tag auf Catalina Island – Unsere Erfahrungen

Die kleine, vor La Romana gelegene Insel Catalina Island war schon bei unserer letzten Costa-Kreuzfahrt ein Halt. Diesmal freuten wir uns darauf, erneut dieses tropische Paradies zu erkunden.

Nach einem atemberaubenden Sonnenaufgang warteten wir gespannt auf das Tenderboot. Gegen 9:15 Uhr war es dann so weit – unser Boot legte ab und brachte uns über das glasklare Wasser zur Insel.

Ein erster Eindruck: Voller Strand und bunte Verkaufsstände

Kaum angekommen, wurde schnell klar, dass Catalina Island ein beliebtes Ziel ist. Der Strand war bereits gut gefüllt, und alle Liegen waren belegt. Für uns war das kein Problem, da wir keine typischen Sonnenanbeter sind. Dennoch mussten viele Gäste mühsam eigene Liegen aus den Stapeln suchen – leider oft verschmutzt.

Die Verkaufsstände entlang des Strandes waren schon geöffnet und lockten mit bunten Souvenirs. Doch leider gab es ein großes Problem: Getränke wurden erst ab 12:00 Uhr angeboten. Bei den hohen Temperaturen hätte ein erfrischendes Getränk wirklich gutgetan!

Ein weiterer Punkt, der uns enttäuschte: Der Strandbereich ist strikt abgegrenzt, und es ist nicht erlaubt, die Insel frei zu erkunden. Das nahm der Erfahrung einiges von ihrer möglichen Faszination.

Zu viel Trubel für uns

Im Laufe des Vormittags wurde der Strand immer voller, und es wurde schwierig, sich frei zu bewegen oder ans Wasser zu gelangen. Die anfängliche Begeisterung wich schnell der Erkenntnis, dass dies nicht der entspannte Tag war, den wir uns erhofft hatten.

Nach einer kurzen Erkundung entschieden wir uns, auf unser Schiff, die Fascinosa, zurückzukehren, wo uns eine ruhigere und angenehmere Atmosphäre erwartete.

Einblicke in die Schönheit von Catalina Island

Trotz des Andrangs konnten wir einige schöne Eindrücke von der Insel sammeln. In unserer Galerie findest du eine Auswahl an Bildern, die die atemberaubende Natur und das türkisfarbene Wasser zeigen:

Unser Fazit

Catalina Island ist zweifellos eine malerische Insel mit traumhaften Stränden. Für uns persönlich war der Trubel jedoch zu groß, um den Aufenthalt voll und ganz zu genießen. Auch die fehlenden Getränke vor 12:00 Uhr sowie die eingeschränkte Bewegungsfreiheit auf der Insel waren enttäuschend. Beim nächsten Mal würden wir vielleicht einen anderen Ansatz wählen, um die Insel ruhiger erleben zu können.